Alle Projekte im Überblick

Die Sanierung der Alten Dorfkirche Berlin-Zehlendorf

Die umfassende Sanierung der Alten Dorfkirche Berlin-Zehlendorf ist ein ambitioniertes Projekt, das in mehrere Teilbereiche gegliedert ist. Nach 250 Jahren intensiver Nutzung zeigt das historische Gebäude an vielen Stellen deutliche Alterungsspuren. Um dieses einzigartige Kulturdenkmal für kommende Generationen zu bewahren, sind umfangreiche Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich.

Der Förderverein Alte Dorfkirche e.V. koordiniert alle Arbeiten in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege, der Evangelischen Paulus-Kirchengemeinde und den beteiligten Fachleuten. Jedes Teilprojekt wird von spezialisierten Handwerkern und Restauratoren durchgeführt, die über umfangreiche Erfahrung in der Sanierung historischer Gebäude verfügen.

Die Projekte sind so konzipiert, dass sie aufeinander aufbauen und gemeinsam ein Gesamtkonzept ergeben. Dabei steht nicht nur die Substanzerhaltung im Vordergrund, sondern auch die Verbesserung der Nutzbarkeit des Gebäudes für Gottesdienste, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Gleichzeitig muss der historische Charakter des Gebäudes unbedingt gewahrt bleiben.

Die drei Hauptprojekte

Die Sanierungsarbeiten gliedern sich in drei Hauptbereiche, die jeweils eigene Herausforderungen und Besonderheiten mit sich bringen:

1. Projekt Kirchensanierung

Das umfangreichste Projekt betrifft die Sanierung des Kirchengebäudes selbst. Hier sind Maßnahmen an Dach, Fassade, Fenstern und der gesamten Bausubstanz notwendig. Die Kirchensanierung umfasst sowohl konstruktive Arbeiten zur Sicherung der Statik als auch die sorgfältige Restaurierung der historischen Bausubstanz.

Der Schwerpunkt liegt zunächst auf der Beseitigung der Feuchtigkeitsschäden, die über die Jahrzehnte in die Grundmauern und das Mauerwerk eingedrungen sind. Ohne eine fachgerechte Trockenlegung sind alle weiteren Sanierungsmaßnahmen gefährdet. Moderne Techniken werden dabei mit traditionellen Methoden kombiniert, um die beste Lösung für das historische Gebäude zu finden.

Die Außenfassade zeigt deutliche Spuren der Verwitterung. Risse im Putz, abblätternde Farbe und beschädigte Fugen müssen behoben werden. Dabei kommen historische Putztechniken und traditionelle Kalkfarben zum Einsatz, um den ursprünglichen Charakter des Gebäudes zu bewahren. Die Fassadensanierung ist nicht nur aus ästhetischen Gründen wichtig, sondern schützt auch die dahinterliegende Bausubstanz vor weiteren Schäden.

2. Projekt Altarraum

Der Altarraum ist das liturgische Herzstück der Kirche und zeichnet sich durch seine barocke Ausstattung aus. Das Projekt Altarraum konzentriert sich auf die Restaurierung dieser wertvollen historischen Elemente. Der barocke Altar mit seinen Schnitzereien und Vergoldungen, die historische Kanzel und die liturgischen Ausstattungsstücke bedürfen einer sorgfältigen Überarbeitung durch spezialisierte Restauratoren.

Besonders anspruchsvoll ist die Restaurierung der historischen Farbfassungen. Über die Jahrhunderte wurden die ursprünglichen Farben mehrfach übermalt. Restauratoren müssen zunächst Proben nehmen und analysieren, um die originalen Farbschichten freizulegen. Dieser Prozess erfordert höchste Präzision und kunsthistorisches Fachwissen.

Die liturgischen Gegenstände – darunter historische Leuchter, Altargeräte und textile Ausstattungen – werden ebenfalls restauriert. Viele dieser Stücke haben einen beträchtlichen kunsthistorischen Wert und erzählen von der Geschichte der Gemeinde. Ihre Erhaltung ist nicht nur für die Liturgie wichtig, sondern auch für das kulturelle Gedächtnis.

3. Projekt Kirchhof (Gartendenkmal)

Der Kirchhof rund um die Alte Dorfkirche ist als Gartendenkmal geschützt und bildet ein einzigartiges Ensemble mit dem Kirchengebäude. Das Projekt Kirchhof umfasst die Pflege und Restaurierung der historischen Grabmale, die Wegeführung und die gärtnerische Gestaltung.

Die historischen Grabsteine und Grabmale sind wertvolle Zeugnisse der Sepulkralkultur vergangener Jahrhunderte. Viele dieser Steine sind durch Witterung und Umwelteinflüsse stark beschädigt. Steinrestauratoren sichern lose Teile, reinigen die Oberflächen fachgerecht und konservieren die Inschriften, damit sie auch in Zukunft lesbar bleiben.

Die gärtnerische Gestaltung folgt denkmalpflegerischen Grundsätzen und berücksichtigt gleichzeitig ökologische Aspekte. Der Kirchhof soll ein lebendiger Ort bleiben, an dem auch Pflanzen und Tiere Lebensraum finden. Die Auswahl der Bepflanzung orientiert sich an historischen Vorbildern und schafft gleichzeitig einen attraktiven Erholungsraum für Besucher.

Projektkoordination und Zeitplanung

Die Koordination der verschiedenen Projekte ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Viele Arbeiten müssen in einer bestimmten Reihenfolge durchgeführt werden, und es gilt, die laufende Nutzung der Kirche so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Die Evangelische Paulus-Kirchengemeinde nutzt die Kirche weiterhin für Gottesdienste und andere Veranstaltungen, die während der Sanierungszeit nach Möglichkeit nicht ausfallen sollen.

Ein detaillierter Zeitplan regelt die Abfolge der Arbeiten. Priorität haben zunächst die Maßnahmen, die die Bausubstanz sichern – also die Trockenlegung, die Dachsanierung und die Sicherung gefährdeter Bauteile. Erst wenn diese Grundlage geschaffen ist, können die Restaurierungsarbeiten am Innenraum und der Ausstattung beginnen.

Jedes Projekt wird von einem erfahrenen Architekten oder Restaurator geleitet, der die Arbeiten überwacht und die Qualität sicherstellt. Regelmäßige Baubesprechungen mit allen Beteiligten gewährleisten, dass alle am gleichen Strang ziehen und mögliche Probleme frühzeitig erkannt und gelöst werden können.

Finanzierung und Fördermittel

Die Gesamtkosten für alle Sanierungsprojekte belaufen sich auf einen erheblichen Betrag. Die Finanzierung erfolgt aus verschiedenen Quellen: Spenden, Mitgliedsbeiträge des Fördervereins, Zuschüsse der Denkmalpflege und Förderung durch Stiftungen. Das Ziel von 520.000 Euro Spendeneinnahmen ist bereits zu 74% erreicht – ein großer Erfolg, der das Engagement vieler Menschen zeigt.

Zusätzlich zu den Spenden konnten bedeutende Zuschüsse von der Berliner Denkmalpflege eingeworben werden. Auch verschiedene Stiftungen haben Fördermittel zugesagt. Diese institutionelle Unterstützung ist nicht nur finanziell wertvoll, sondern bestätigt auch die kulturhistorische Bedeutung des Projekts.

Trotz der bereits erreichten Erfolge sind weitere Spenden dringend notwendig. Jeder Beitrag hilft und bringt uns dem Ziel näher, die Alte Dorfkirche vollständig zu sanieren und für die Zukunft zu sichern. Informationen zum Spenden finden Sie auf der entsprechenden Seite.

Beteiligung der Gemeinde und der Öffentlichkeit

Die Sanierung der Alten Dorfkirche ist nicht nur ein Projekt des Fördervereins, sondern ein Gemeinschaftsprojekt, an dem viele Menschen beteiligt sind. Die Evangelische Paulus-Kirchengemeinde unterstützt die Arbeiten aktiv und stellt ihre Expertise zur Verfügung. Viele Gemeindemitglieder engagieren sich ehrenamtlich und tragen so zum Erfolg bei.

Auch die Öffentlichkeit wird regelmäßig über den Fortschritt der Arbeiten informiert. Auf der Seite Aktuelles berichten wir über abgeschlossene Bauabschnitte, besondere Funde bei den Restaurierungsarbeiten und kommende Veranstaltungen. Diese Transparenz ist uns wichtig, denn die Alte Dorfkirche gehört allen Zehlendorfern und allen, die sich für Denkmalschutz interessieren.

Besonders der Tag des offenen Denkmals ist eine Gelegenheit, die Sanierungsarbeiten aus nächster Nähe zu sehen. Führungen durch die Baustellen – soweit dies sicherheitstechnisch möglich ist – geben Einblicke in die handwerkliche Arbeit und verdeutlichen die Herausforderungen der Denkmalpflege. Diese Veranstaltungen stoßen regelmäßig auf großes Interesse.

Wissenschaftliche Begleitung

Die Sanierung wird wissenschaftlich begleitet. Bauforschung, kunsthistorische Untersuchungen und archäologische Beobachtungen liefern wichtige Erkenntnisse über die Baugeschichte der Kirche. Diese Erkenntnisse fließen direkt in die Planung der Sanierungsmaßnahmen ein und helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Besonders spannend sind die Untersuchungen der historischen Farbfassungen. Unter späteren Anstrichen kommen oft ursprüngliche Farbschichten zum Vorschein, die Aufschluss über das ursprüngliche Erscheinungsbild geben. Solche Befunde werden dokumentiert und bei der Restaurierung berücksichtigt. Sie helfen auch, die Geschichte der Dorfkirche besser zu verstehen.

Auch archäologische Funde während der Bauarbeiten sind möglich und werden fachgerecht geborgen und dokumentiert. Jeder Fund – sei es ein historisches Bauelement, ein liturgisches Gerät oder ein alltäglicher Gegenstand – trägt zur Kenntnis der Geschichte bei und wird wissenschaftlich ausgewertet.

Nachhaltigkeit und Zukunft

Bei allen Sanierungsmaßnahmen wird auch auf Nachhaltigkeit geachtet. Wo immer möglich, werden umweltfreundliche Materialien und Techniken eingesetzt. Die Verwendung von Naturmaterialien wie Kalk, Holz und Naturstein entspricht nicht nur denkmalpflegerischen Anforderungen, sondern ist auch ökologisch sinnvoll.

Gleichzeitig werden moderne technische Lösungen integriert, wo sie sinnvoll und mit dem Denkmalschutz vereinbar sind. Eine verbesserte Wärmedämmung unter Berücksichtigung der historischen Bausubstanz, energieeffiziente Beleuchtung und eine zeitgemäße Gebäudetechnik machen die Kirche fit für die Zukunft, ohne ihren historischen Charakter zu beeinträchtigen.

Die Sanierung ist keine einmalige Maßnahme, sondern der Beginn eines kontinuierlichen Erhaltungsprozesses. Nach Abschluss der aktuellen Arbeiten wird ein Pflegeplan entwickelt, der regelmäßige Wartung und kleinere Instandhaltungsmaßnahmen vorsieht. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Kirche auch in Zukunft in gutem Zustand bleibt.

Ausblick

Die Sanierung der Alten Dorfkirche ist ein Projekt von mehrjähriger Dauer. Die ersten Bauabschnitte sind erfolgreich abgeschlossen, weitere folgen. Das Ziel ist klar: Die Alte Dorfkirche soll als lebendiger Ort des Glaubens, der Kultur und der Begegnung erhalten bleiben und gleichzeitig ihre historische Authentizität bewahren.

Mit jedem abgeschlossenen Teilprojekt kommen wir diesem Ziel näher. Die bisherigen Erfolge zeigen, dass das Engagement vieler Menschen Früchte trägt. Die breite Unterstützung aus der Bevölkerung, die Expertise der beteiligten Fachleute und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten sind die Grundlage für den Erfolg.

Wir laden Sie ein, Teil dieses besonderen Projekts zu werden. Ob durch eine Spende, durch ehrenamtliches Engagement im Förderverein oder einfach durch Ihr Interesse und Ihre Anteilnahme – jede Form der Unterstützung ist willkommen und trägt dazu bei, die Alte Dorfkirche für kommende Generationen zu erhalten.


Weitere Informationen:

Kontakt:
Förderverein Alte Dorfkirche e.V.
Teltower Damm 6
14169 Berlin-Zehlendorf
E-Mail: [email protected]
Web: www.dorfkirche-berlin-zehlendorf.de