Alle, die keinen eigenen Garten haben, ihren grünen Daumen erproben wollen oder zusammen mit ihren Kindern Natur aus erster Hand erleben wollen, bietet sich jetzt die Gelegenheit – auf dem Kirchhof an der Alten Dorfkirche. Der alte Dorffriedhof ist zwar ein geschütztes Natur-und Gartendenkmal. Aber es ist geplant, ihn an das Leben anzubinden, ihn als Oase der Ruhe inmitten des quirligen, geschäftigen Treibens in Zehlendorf für Interessierte zu öffnen.

Auch die Dankmalschutzbehörde hat ein offenes Ohr für diese neuen Pläne, solange sie mit den denkmalpflegerischen Vorgaben harmonieren. Auf dem Kirchhof gibt es einige Flächen, die nie als Gräber genutzt wurden und sich für eine Neugestaltung eignen. Uwe Mädger, neues Mitglied im Gemeindekirchenrat, ist unser Fachmann, der das Projekt leiten wird. Er ist Landwirt, der einen eigenen Garten-und Landschaftsbetrieb geführt hat.

Zunächst heißt es aufräumen! Bäume und Sträucher müssen zum Teil gerodet und zurückgeschnitten werden. Dann wird sich zeigen, welche Flächen sich für Neupflanzungen eignen. Es gilt, die Form und Anlage der Beete zu planen. Auf einem Kirchhof liegt es nahe, einen Bibelgarten anzulegen. Maulbeerbäume gibt es ja schon: Der Zöllner Zachäus ist auf einen Maulbeerbaum geklettert, um Jesus besser sehen zu können. Jesus selbst spricht vom Weinstock als Sinnbild unseres Verhältnisses zu Gott. Er spricht auch von Minze, Kümmel, Dill und Senf und natürlich der Lilie, die schöner ist als Salomons Seide.

Eine Fülle von Anregungen findet man in Klostergärten, in denen würzig-aromatische und heilende Kräuter wachsen, zum Beispiel Zitronenverbene, Melisse, Kamille, Beifuß, Schafgarbe, aber auch Blumen, wie Pfingstrosen oder Ringelblumen. Viele Hinweise finden sich auch in den Schriften von Hildegard von Bingen, der Benediktinerin des Mittelalters, die viel Erfahrung mit Kräutern gesammelt hat.

Die Auswahl auf dem Kirchhof an der Alten Dorfkirche wird das Gartenteam treffen und sie richtet sich natürlich nach dem Bedingungen des Standortes. Die Blüten der Pflanzen werden auch Insekten, Schmetterlinge und Bienen anlocken, sodass auch nach einem Betreiber eines Bienenstocks gesucht wird.

Gärtnern bedeutet Arbeit und Mühe und Belohnung mit Sinnesfreuden und Genuss. Mit dem gemeinschaftlichen Gärtnern im Bibelgarten wird auch eine Verbindung zum Garten Eden geschaffen. Gott hat den Menschen den Garten anvertraut und ihnen den Auftrag gegeben, seine Schöpfung zu pflegen und zu bewahren.

Interessierte melden sich bitte per E-Mail bei Uwe Mädger: uwe@uebungsscheune.berlin. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.