Lange Zeit war der Kirchhof um die Alte Dorfkirche verwunschen und zugewachsen. Inzwischen haben wir viel von dem Wildwuchs zurückgeschnitten, sodass die Schönheit dieses denkmalgeschützten Ortes wieder sichtbar geworden ist.

Teil des Sanierungsplanes ist es, den Kirchhof als grüne Oase im Zentrum von Zehlendorf zu öffnen und dort einige Bänke zum Verweilen aufzustellen. Das Denkmalamt hat gegen dieses Konzept einer neuen Nutzung des Kirchhofes als Ort der Ruhe und Einkehr nichts einzuwenden. Stellt sich die Frage: Welchen Typ von Bank auswählen?

Eine Überlegung war, sich an Modellen des ausgehenden 18. oder des beginnenden 19. Jahrhunderts zu orientieren. Zu dieser Zeit gab es in Parks und Gärten Bänke, wie die Besucher heute in den Potsdamer Parkanlangen sehen kann. Gegen diesen historisierenden Ansatz wendet sich der Denkmalschutz mit dem Argument, dass es auf Friedhöfen in der damaligen Zeit niemals Bänke gegeben hat. Es käme einer Geschichtsklitterung gleich, wenn jetzt historisch passende Bänke aufgestellt würden. es würde der Eindruck entstehen, dass es diese Bänke schon immer so gegeben hätte.

Das Denkmalamt bevorzugt ein Konzept, wonach die Handschrift der Zeit, die eine Weiterentwicklung und veränderte Nutzung eines historischen Ortes vornimmt, erkennbar sein soll. Bezogen auf die Wahl der Bänke auf dem Kirchhof: Orientierung an der Formensprache der heutigen Designs. Bei der Auswahl eines bestimmten Modells soll als Kriterium berücksichtigt werden, dass das neue Element mit dem alten Bestand an Kreuzen und Grabgittern harmoniert und sich behutsam einfügt.

Die Entscheidung für eine Bank wird nicht schwer fallen, da die heutigen schlichten Formen gegenüber den reich verzierten Grabgittern und den neugotischen Kreuzen in den Hintergrund treten. Damit lässt sich ein gutes Miteinander der Stilrichtungen erreichen. Es erscheint ratsam, Bänke ohne Lehne aufstellen. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass man an Orten wie dem Kirchhof, die öffentlich zugänglich aber nicht einsehbar sind, einer möglichen Zweckentfremdung vorbeugen sollte. Die Bänke sollen zum Sitzen geeignet sein, nicht aber zu langen Aufenthalten einladen und nicht zu ausschweifendem oder gar zerstörerischem Verhalten beitragen.

Zwei Spender für Bänke auf dem Kirchhof haben bereits ihre Finanzierung zugesagt. Die Spender können sich mit einem Schild auf der gespendeten Bank verewigen. Falls Sie Interesse daran haben, eine Bank zu spenden, dann wenden sie sich an info@250-jahre-adk.de