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Andachten und Lesungen auf der Baustelle
Die Paulusgemeinde und der Heimatverein Zehlendorf werden künftig wieder verstärkt die Alte Dorfkirche als Gottesdienst- und Veranstaltungsort im sogenannten Historischen Winkel rund um die Friedenseiche nutzen. Dadurch erlangt das einzigartige historische Kleinod mit seiner herausragenden Akustik wieder seine gebührende Anerkennung. Alle Besucher der unten angekündigten Veranstaltungen werden die besondere Schönheit und einmalige Ausstrahlung des achteckigen Kirchenraumes auch in dem derzeitigen Provisorium hautnah erleben.
Um die noch ausstehenden Baumaßnahmen endgültig abschließen zu können, fehlt es derzeit an Geld. Eine Finanzierungslücke von rund 70.000 Euro für die Abschlussarbeiten muss noch geschlossen werden. Die Kirchengemeinde bittet deshalb weiterhin um Spenden, um die Alte Dorfkirche 2020 endlich komplett fertigstellen zu können.
Sie sind herzlich eingeladen zu den Veranstaltungen in der Alten Dorfkirche, um sich selbst ein Bild vom Stand der Sanierungsarbeiten zu machen.
Sonntag, 1. Dezember, 18 Uhr
Baustellenandacht zum 1. Advent
Musikalische Begleitung:
SaxPartout – Saxophonklasse von Wolfgang Kogler
Leo-Borchard-Musikschule, Steglitz-Zehlendorf
Dienstag, 10. Dezember, 19 Uhr
Erich Kästner „Zwischen allen Stühlen“ (Lesung)
Hilke Dethlefs und Ursula Temps
Der Eintritt ist frei. Anmeldung erbeten beim Heimatverein Zehlendorf zu den Öffnungszeiten des Heimatmuseums
Mo. und Do. 10-18 Uhr, Di. und Fr. 10-14 Uhr oder
jederzeit per E-Mail info@heimatmuseum-Zehlendorf.de
Freitag, 20. Dezember, 18 Uhr
Gedenkabend zum 75. Todestag von Cäsar von Hofacker,
Beteiligter am Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler
Matthias Aettner und Dirk Jordan
Dienstag 24. Dezember, Heiligabend
Christvespern um 16 Uhr und 17.30 Uhr
Matthias Aettner
Dienstag, 14. Januar, 19 Uhr
Joachim Ringelnatz „Als ich noch ein Seepferdchen war“ (Lesung)
Hilke Dethlefs und Ursula Temps
Der Eintritt ist frei. Anmeldung erbeten beim Heimatverein Zehlendorf (siehe oben).
Dienstag, 11. Februar, 19 Uhr
Gottfried Benn „Können Dichter die Welt verändern?“ (Lesung)
Hilke Dethlefs und Ursula Temps
Der Eintritt ist frei. Anmeldung erbeten beim Heimatverein Zehlendorf (siehe oben).
Dienstag, 10. März, 19 Uhr
Die Musen küssten nicht nur seine Stirn. Bertolt Brecht und seine Frauen (Lesung)
Hilke Dethlefs und Ursula Temps
Der Eintritt ist frei. Anmeldung erbeten beim Heimatverein Zehlendorf (siehe oben).
Das neue Dach ist fertig!
Wer von der Potsdamer Straße einen Blick auf die Alte Dorfkirche wirft, kann das neu eingedeckte Kirchendach sehen. Vor allem bei Sonnenschein erstrahlen die roten Biberschwänze und Firststeine und signalisieren: Es geht voran. Mit der Fertigstellung des markanten Daches wurde die erste Phase der Sanierungsarbeiten erfolgreich abgeschlossen. Die zweite Phase, die Sanierung des Innenraumes, hat mit den Putz- und Malerarbeiten begonnen.
Ein zweiter Scheck als Nachschlag
Die Pauluskirchengemeinde hat am 1. Dezember von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSDS) einen symbolischen Scheck in Höhe von 130.000 Euro für die weitere Sanierung der Dorfkirche erhalten. Den Rahmen für dieses besondere Ereignis bot die Ausstellung „Vielfalt im Achteck – 250 Jahre Alte Dorfkirche“ im Heimatmuseum Zehlendorf. Das Foto zeigt die Übergabe des DSDS-Schecks: Dr. Beatrix Behrends-Steins, Matthias Aettner und Dr. Bertram Morbach (v.l.n.r).
Wie bei der Instandsetzung alter Gemäuer üblich, ist es auch hier zu – auch von Fachleuten nicht vorhersehbaren – Kostensteigerungen und Mehrkosten gekommen, die mit diesem Betrag überwiegend abgedeckt sind. Im Jahr 2017 hatte die DSDS die Restaurierung bereits mit 100.000 Euro unterstützt. Die Bauarbeiten sind derzeit in vollem Gang. Die Alte Dorfkirche wird am Heiligabend nicht für Gottesdienste geöffnet sein.
Ein Blick himmelwärts – ins Dachgebälk
Um das Dach und die Dachbalken der Dorfkirche reparieren zu können, muss die Decke in der Alten Dorfkirche entfernt werden. Das macht den Blick frei in die faszinierende Konstruktion des Dachgebälks. Die einmalige Gelegenheit bietet sich natürlich nur für kurze Zeit. Nach Abschluss der Dacharbeiten wird eine neue Decke eingezogen.
Um allen Interessenten den Blick ins Zeltdach zu ermöglichen, plant die Gemeinde, die Kirche für Baustellenführungen zu öffnen. Die Termine für die Öffnungszeiten stehen noch nicht fest. Sie richten sich nach den Fortschritten auf der Baustelle und können nur kurzfristig angesetzt und bekannt gegeben werden. Die Ankündigung finden Sie auf Plakaten, den Abkündigungszetteln im Gottesdienst und auf dieser Webseite.
Anlässlich der Führungen haben Sie auch die Gelegenheit, ein Stück von der Alten Dorfkirche zu erwerben: 50 bei der Sanierung angefallenen Bohrkerne aus dem historischen Mauerwerk der Alten Dorfkirche, nummeriert und in Geschenkkartons verpackt, stehen dann zum Verkauf. Der erzielte Erlös kommt der Restaurierung zugute.
Beatrix von Wedel
Zehlendorf bittet zu Tisch!
So lautet das Motto für eine Initiative mit der sich Freunde und Förderer der Alten Dorfkirche in diesem Jahr engagieren können.
Unterstützer der Alten Dorfkirche treffen sich bei Speis und Trank, um sich kennenzulernen, einen schönen Abend miteinander zu verbringen – und etwas Gutes für die Kirche zu tun. Wir denken nicht an eine große Veranstaltung, sondern an kleine Runden im privaten Rahmen.
Ein Gastgeber lädt ein zu einer Mahlzeit und zu Gesprächen über Gott und die Welt. Im kleinen Kreis bei schmackhaftem Essen versammelt sein, übt immer einen besonderen Reiz aus: Man taucht in die Atmosphäre des Gastgebers ein und kommt schnell mit anderen ins Gespräch.
Laden Sie Freunde, ihre Familie oder Nachbarn ein, kurz Menschen, denen die Alte Dorfkirche am Herzen liegt. Öffnen Sie ihre Tür, bitten Sie zu Tisch und bewirten Sie Ihre Gäste zu einem Essen am Abend oder zu Kaffee und Kuchen am Nachmittag.
Jeder Gast verpflichtet sich für die Alte Dorfkirche einen vorher festgelegen Beitrag zur Unterstützung der Kirchensanierung zu leisten. Das ist der Deal! Als Richtwert gelten 35 Euro für ein Abendessen.
Zehlendorf bittet zu Tisch – über Erfahrungen von Gästen und Gastgebern werden wir berichten. Wenn Sie einladen möchten und noch Fragen haben, dann wenden Sie sich an info@250-jahre-adk.de
Erster Bauabschnitt bis Jahresende geschafft
Geschafft! Im ersten Sanierungsschritt wurde die Kirche eingerüstet, der Putz abgeschlagen und das Mauerwerk mit Stahlstangen verstärkt und dadurch vor dem Auseinanderbrechen gesichert. Als letztes müssen die Mauern noch neu verputzt werden und, wenn das Wetter mitspielt, wird auch dieser Schritt bis zum Jahresende abgehakt sein.
Bei Renovierungen von alten Bauten muss der Bauherr immer mit Unvorhergesehenem rechnen. Meist ist er auch vor kostspieligen Überraschungen nicht sicher. Auch bei der Alten Dorfkirche trat Erstaunliches zutage. Aber: Wir sind auf unerwartete Schätze gestoßen! Zum Einbringen der Stahlstangen musste nämlich das Mauerwerk an allen acht Seitenwänden durchbohrt werden. Und in diesem Arbeitsgang sind sogenannte Bohrkerne entstanden. Diese Teilstücke bestehen aus Granit, weisen eine herrliche Maserung auf und variieren in den Farben von burgunderrot bis anthrazit. An den Bruchstellen der beiden Enden sind glitzernde Einsprengsel zu sehen.
Die Sanierung hat begonnen
Ein Blick über die Kirchhofmauer zeigt: Die Kirche ist eingerüstet, die Mauern sind wie hinter einem Schleier verschwunden. Der Putz ist zum großen Teil abgeschlagen, um den Verlauf der Risse im oberen Bereich der Mauer sichtbar zu machen. Zutage kam ein sogenanntes Mischmauerwerk aus Feldsteinen, die noch von der Vorgängerkirche stammen, und aus Backsteinen.
Am oberen Rand der Außenmauer, parallel zum Dach, sind an allen Ecken waagerechte Bohrungen durchgeführt worden, um Stahlstangen einzubringen, die den oberen Mauerkranz stärken und zusammenhalten sollen. Die Bohrungen sind sehr knifflig. Da die Feldsteine sehr hart sind, haben sich einige Bohrer ihre Zähne ausgebissen und es musste „bissigeres“ Bohrmaterial eingesetzt werden. Auf die übliche Kühlung des Bohrens durch Wasser musste weitgehend verzichtet werden, damit kein Wasser in das Mauerwerk eindringt.
Mauerwerk und Dachstuhl zuerst
An erster Stelle stehen die Instandsetzung des Mauerwerks und des Daches. Das Einwerben von Fördermitteln und Spenden für die Baumaß- nahmen steht im Moment im Vordergrund unserer Aktivitäten. Über einige unserer Anträge auf Fördermittel wird im Laufe des Frühjahres entschieden. Davon wird es abhängen, ob wir die geplanten Baumaßnahmen in einem einzigen Arbeitsgang durchführen können. Falls dies nicht der Fall sein sollte, besteht die Möglichkeit, die Renovierungen in zwei Schritten nach und nach durchzuführen. Der Baubeginn ist auf jeden Fall für den Sommer geplant.
Tag des Offenen Denkmals, Sonntag, 11. September: Gemeinsam Denkmale erhalten!
Unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten!“ steht der diesjährige Tag des Offenen Denkmals, der alljährlich von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz veranstaltet wird. Auch die Alte Dorfkirche wird an den beiden Tagen ihre Tür öffnen. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, der Gemeinde sowohl in der Kirche als auch auf dem Kirchhof alles zu zeigen, was wir zur Vorbereitung des Jubiläums der Dorfkirche 2018 geplant haben.
„250 Jahre Alte Dorfkirche 2018“ heißt das Projekt zur Sanierung der Kirche, von dem wir in den Paulus Blättern schon mehrfach berichtet haben. Viel anschaulicher als Berichte und Fotos ist der eigene Eindruck vor Ort, zu dem nun Gelegenheit besteht. Sie können die Risse in den Mauern inspizieren und den Wildwuchs auf dem Kirchhof selbst in Augenschein nehmen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe werden Ihnen auf Ihre Fragen eine Antwort geben und die Gutachten und Empfehlungen, die wir bislang eingeholt haben, erläutern. Und natürlich sind auch Sie mit ihren Anregungen und Ideen gefragt!
Dazu könnte das Motto „gemeinsam Denkmale erhalten“ nicht besser passen. Nur gemeinsam wird es uns gelingen, die große Aufgabe der Sanierung zu stemmen. Ein ehrgeiziges Ziel besteht darin, das Geld für die Sanierung einzuwerben. Anträge an Stiftungen und öffentliche Einrichtungen wurden gestellt, aber nur gemeinsam mit der Gemeinde und ihren Mitgliedern werden wir die erforderlichen Mittel aufbringen können. Unser Spendenaufruf an die Gemeinde beginnt am Tag des Offenen Denkmals.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich zu engagieren, Sie können gezielt für das Projekt, dass ihnen am Herzen liegt, spenden, zum Beispiel eine Neupflanzung auf dem Kirchhof oder die Neugestaltung des Altarraumes. Oder aber sie können ihre Spende allgemein dem gesamten Projekt zugute kommen lassen. Ein Flyer wird die verschiedenen Möglichkeiten erläutern.
Wir freuen uns auf ihren Besuch, auf ein Gespräch bei Gebäck und einer Erfrischung. Für die Veranstaltung haben wir eigens ein Rezept kreiert: einen Keks mit Maulbeeren und Nüssen, angeregt durch die Maulbeerbäume des Kirchhofes. Ins Gespräch kommen können Sie auch mit Kara Huber. Sie ist als Expertin für Dorfkirchen im Beirat des Sanierungsprojektes und wird einen kurzen Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema „Unser Kleinod erhalten und gestalten“ halten. Den Abschluss des Wochenendes bildet ein musikalischer Ausklang mit Orgelmusik mit Kantor Cornelius Häußermann.
Programm
- Besichtigung der Alten Dorfkirche am
Samstag, 10. September, 10 bis 16 Uhr
(Von 14 bis 15 Uhr bleibt die Kirche wegen einer Trauung für Besichtigungen geschlossen. In dieser Zeit besteht Gelegenheit, das Heimatmuseum nebenan zu besichtigen.) - Sonntag, 11. September, Tag des Offenen Denkmals, 10 bis 16 Uhr
15 Uhr Kurzvortrag und Diskussion „Unser Kleinod erhalten und gestalten“ mit Kara Huber
16 Uhr musikalischer Ausklang mit Orgelmusik
Das Plakat als pdf zum Download: adk-plakat_tag-offenes-denkmal_04_www
Grundsanierung Alte Dorfkirche: Risse einfach zuspachteln…
Nein!, Nein!, Nein! Die Risse an den Wänden unserer Alten Dorfkirche müssen so geschlossen werden, dass sie in den nächsten hundert Jahren nicht wieder auftreten. Einfach zuspachteln geht da nicht.
In einem Schadensgutachen hat das renommierte Ingenieurbüro GSE die Schäden dokumentiert und einen Sanierungsplan vorgestellt. Dieser Plan lässt sich vereinfacht in drei Bereiche aufteilen: Sanierung der Mauern, Sanierung des Dachgebälks, Sanierung der Deckenbalken. Für die geplanten Arbeiten teilten uns die Denkmalschutzbehörde und das kirchliche Bauamt bereits eine Teilgenehmigung beziehungsweise Zustimmung mit.
Die acht Außenwände werden oberhalb der Fenster in Längsrichtung durchbohrt. In diese Bohrungen werden Zugstangen aus Edelstahl eingeschoben und der Raum zwischen Zugstange und Bohrung wird mit Spezialmörtel verpresst. Hierdurch wird die sichere Verbindung zwischen dem Mauerwerk und der Zugstange geschaffen, so dass zum Schluss die Mauern durch eine Art von Ringanker stabilisiert werden. Diese Konstruktion war zur Bauzeit des Gebäudes noch unbekannt. Sie verhindert das Auseinanderdrücken des Mauerwerks, das man sich modellhaft wie eine Tulpenblüte vorstellen kann – die naturgemäß keinen Ringanker hat oder braucht. Die klaffenden Risse werden mit eingelegten Stahlstäben, sogenannten Nadeln, überbrückt und in die Fugen und Risse wird Mörtel gepresst.
Insektenfraß und Hausschwamm
Auf dem so bewehrten und stabilisierten Mauerwerk liegt dann das Dach. Im Dach sind einige Schadstellen zu sanieren. Es sind Stellen mit Insektenfraß und Hausschwamm-Befall, der zur Zeit aber inaktiv ist. Außerdem sind einige Aussteifungshölzer einzubauen und die Auflagerpunkte der Dachsparren korrekt auszuführen. Zwischen Dachhaut und Sparren befinden sich die sogenannten Aufschieblinge. Sie müssen mit den Sparren tragfähig verbunden sein. Hier muss an einigen Stellen korrigierend nachgebessert werden.
Einen Eindruck vom Balkenwerk der Alten Dorfkirche gewinnen Sie, wenn Sie das Bild der Dachreparatur aus dem Jahr 1952 betrachten. Das Bild wird im Archiv des Heimatvereins gehütet.
Der dritte Arbeitsbereich ist die Sanierung der Raumdecke. Bei materialsparenden Reparaturen nach 1945 wurden defekte Balkenköpfe abgetrennt und wieder durch Laschen stabilisiert. Dieses „weiche“, aber nicht instabile (!), Balkenwerk neigt zu geringen Verformungen und deshalb können die Risse im Deckenputz entstanden sein. Die gesamte Raumdecke soll durch angeschraubte Holzbohlen so versteift werden, dass eine verformungsstabile Deckenscheibe entsteht. Sie liegt dann mit den Deckenbalken auf dem sanierten und tragfähigen Mauerwerk.
Zum Abschluss aller Zimmermannsarbeiten kann der Wand- und Deckenputz teilweise ergänzt oder vollständig neu aufgebracht werden. Die Anstricharbeiten sind nach Abstimmung mit den Denkmalschutzfachleuten von Kirche und Bezirk auszuführen.
Alle Arbeiten könnten im Jahr 2017 durchgeführt werden – falls wir es schaffen würden, die erforderlichen Finanzmittel zu sammeln.
Erste, fachlich fundierte Schätzungen ergeben eine Bausumme von 340.000 Euro. Zur Zeit werden Anträge auf Fördermittel bearbeitet, mit denen wir uns bemühen, bei Stiftungen und anderen Unterstützern Geld für die Arbeiten zu bekommen. Auch der Förderverein Alte Dorfkirche wird sich aus seinen Spenden an der Finanzierung kräftig beteiligen. Helfen Sie mit. Jede Spende ist hilfreich.
Von Eckard Siedke